Mutterschaftsvorsorge

Gesetzliche Mutterschaftsrichtlinien

Die Zeit der Schwangerschaft ist eine spannende und erwartungsvolle Zeit mit viel Freude und intensiven Erfahrungen. Zu diesem ganz besonderen Ereignis Ihres Lebens fragen Sie auch: „Was kann ich tun, damit mein Kind gesund zur Welt kommt?“ Es kommen viele neue Dinge auf Sie zu, und es stellen sich viele Fragen zu der Entwicklung Ihres Kindes. Mit dieser Information möchten wir Ihnen wissenswerte Erklärungen und praktische Hinweide in die Hand geben, die Sie über den Ablauf Ihrer Schwangerschaftsbetreuung in unserer Praxis aufklären.

Mutterschaftsvorsorgerichtlinien

Die gesetzlich vorgegebenen Mutterschaftsrichtlinien bieten Ihnen ein breites Angebot für medizinisch notwendige Leistungen. Dieses Vorsorgeprogramm nützt Ihnen und Ihrem Baby allerdings nur dann, wenn Sie es regelmäßig in Anspruch nehmen. Kontinuierliche Untersuchungen sind die Vorraussetzung dafür, Schwangerschafts-Risiken so schnell wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Nachdem wir bei Ihnen eine Schwangerschaft festgestellt haben, erfolgt nun eine Reihe von Untersuchungen.

Frauenärztliche Untersuchung

Diese wird zunächst in ca. 4-wöchigem Abstand und später, angepasst an den Schwangerschaftsverlauf, in kürzeren Intervallen durchgeführt. Bei der Erstuntersuchung erfolgt neben einer ausführlichen Anamnese die Untersuchung von Scheide und Gebärmutter. Hierbei wird ein Abstrich aus dem Gebärmutterhals entnommen und auf Chlamydien (eine spezielle Art von Bakterien) untersucht, da eine Chlamydieninfektion den Verlauf Ihrer Schwangerschaft ungünstig beeinflussen kann. Die folgenden Untersuchungen werden auch bei den weiteren Vorsorgeterminen durchgeführt: Bludruckmessung, Urinuntersuchung, Gewichtskontrolle, Hämoglobinbestimmung, abhängig vom letzten Befund.

Blutuntersuchungen

Zu Beginn erfolgen die Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors sowie die Durchführung eines Antikörpersuchtestes, um gegebenenfalls eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Ihnen und Ihrem Kind frühzeitig festzustellen. Dieser Antikörpertest wird zwischen der 24. und 28. SSW wiederholt. Falls bei Ihnen das Blutgruppenmerkmal,Rhesus negativ“ festgestellt wurde, erhalten Sie zwischen der 28 und 30. SSW eine Spritze, um einer möglichen Unverträglichkeit vorzubeugen. Gesetzlich vorgeschrieben sind ferner ein Suchtest auf Geschlechtkrankheiten und eine Rötelnantikörperbestimmung. Diese ist wichtig, da eine Infektion mit dem Rötelnvirus in der Schwangerschaft zu Missbildungen bei Ihrem Kind führen kann. Nach der 32. SSW wird nochmals eine Blutentnahme durchgeführt, die eine mögliche bestehende Infektion mit dem Hepatitis B Virus aufdecken soll. Eine solche Infektion könnte unter der Geburt zu einer Ansteckung Ihres Kindes führen.

Ultraschall-Untersuchungen

Dreimal während der Schwangerschaft ist eine Beurteilung der kindlichen Entwicklung per Ultraschall vorgesehen (sog. Screening) Screening: 9. bis 12. Schwangerschaftswoche , Screening: 19. bis 22. Schwangerschaftswoche Screening: 29. bis 32. Schwangerschaftswoche. Mit Hilfe dieser Ultraschalluntersuchungen können in vielen Fällen eventuelle schwere Entwicklungsstörungen des Kindes frühzeitig bemerkt werden, um gegebenenfalls eine entsprechende Diagnostik oder Therapie einleiten zu können. Hierbei sehen auch die Mutterschaftsrichtlinien weitere medizinisch begründete Untersuchungen vor.

Gesetzliche Mutterschaftsvorsorge… ein Kompromiss

Die gesetzlichen Mutterschaftsrichtlinien sind ein Kompromiss zwischen den unbedingt nötigsten Untersuchungen, für die die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten zu übernehmen bereit sind. Moderne Gynäkologie kann allerdings viel mehr leisten, denn mittlerweile sind die Möglichkeiten, Sie und Ihr Kind zu überwachen, Gefährdungen und Veränderungen frühzeitig zu erkennen und ggf. zu behandeln, medizinisch und technisch deutlich besser geworden, als es der Stand der gesetzl. mutterschaftsrichtlinien zu leisten vermag.

Sprechen Sie uns an, wenn um eine verbesserte Diagnostik, Risikoabschätzung und individuelle Schwangerschaftsvorsorge geht. Wir beraten Sie hierzu gerne in einem persönlichen Gespräch.

Bitte beachten Sie auch unsere Informationen zum Thema „Schwangerschaftsvorsorge Plus“

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